Bezahlt der Verein Löhne?

Ich wurde mehrmals danach gefragt Klarheit darüber zu schaffen über den Unterschied zwischen dem Institut für Herzzeit und dem neuen Verein Tiempo del Corazón / Herzzeit, und ob ich als Präsident (oder andere Personen) aus der Vereinskasse einen Lohn beziehen würde. Ich bedanke mich für die Frage, die mir sehr wichtig erscheint und gerne zu beantworten versuche.

 

Seit dem Jahr 2000 durfte ich viele gemeinnützige Projekte leiten in Chiapas, die ich meist mit eigenem Geld finanziert habe. Später habe ich die Heilmeditationen entwickelt und sie mit vielen Menschen in unterschiedlichsten Regionen von Mexiko, später auch ausserhalb von Mexiko, kostenlos oder auf Spendenbasis teilen dürfen, manchmal mit bis zu tausend Menschen. Mir war es immer wichitg, dass ein Teil meiner Arbeit karitativ ist, ich habe als Künstler, dann als Heiler und Coach gelernt, wie wichtig es ist, zu geben, ohne immer gleich etwas dafür zu erwarten.

 

Erst im Jahr 2014 sassen wir in Zürich mit ein paar Freunden zusammen, wovon einer etwas von Vereinswesen verstand. Plötzlich war der Verein Tiempo del Corazón geboren, ohne dass das vorher "geplant" war. Meine Freunde in der Schweiz meinten, für all die soziale, kulturelle und gesundheitsfördernde Arbeit, die ich in Gebieten mit zum Teil extremer Armut in Mexiko geleistet hatte, könnte man doch sicher viele Menschen finden, die in irgendeiner Art mithelfen möchten, sei es in Persona vor Ort, oder finanziell oder organisatorisch von der Schweiz aus. Daraus entstand dann folgende Teilung der vorher nicht klar getrennten Aufgabengebiete:

 

Verein Tiempo del Corazón / Herzzeit / Hearttime:

Durch den Verein Tiempo del Corazón / Herzzeit / Hearttime (mit der neuen Webseite www.vereinherzzeit.jimdo.com) sollten die karitative Arbeit verstärkt werden und durch Spenden und freiwilligem persönlichem Einsatz mehr Projekte in Gemeinden von extremer Armut in verschiedenen Gebieten von Mexiko durchgeführt werden können. Als nächster Schritt war geplant, endlich nach 15 Jahren auf einem eigenen Stück Land in einer noch unberührten Zone, wo noch uralte traditionelle Werte gepflegt werden, jedoch oft hohe Armut herrscht, ein Arbeitszetnrum zu errichten. Dort sollten die 3 Pfeiler Natur, Gesundheit und Bewusstsein gelebt, gelernt und gelehrt werden, mit dem Motto, von der angesessenen Bevölkerung zu lernen, dann ihnen aber auch Vorschläge von einer sozialen, landwirtschaftlichen, kulturellen, gesundheitlichen Veränderung anzubieten. - Schon im Januar 2015 konnten im Tal des Flusses von San Lorenzo mit seinem kühl-warmen Nebelwaldklima erste Parzellen erworben werden. Im Januar 2016 ist nun ein erstes Gebäude am Eingang des Geländes bezugsbereit, der Dienst an der Dorfbevölkerung wurde mit reger Beteiligung schon im Dezember 2015 aufgenommen.

Landerwerb und Hausbau wurden mit zinslosen Darlehen von Vereinsmitgliedern, durch Spenden und ersten Mitgliederbeiträgen finanziert. Wie immer fliesst der Gewinn aus dem Karitativladen sowie alle Spenden der Heilmeditation in die Vereinskasse. Ich selbst werde im Februar 2016 das drittemal nach Europa reisen und dabei den gesamten Reinerlös der Einnahmen aus den Seminaren, Einzelsitzungen und Retreats in die Vereinskasse geben.

Obwohl meine Lebenspartnerin, viele Helfer in Mexiko, sowie ich selbst, seit vielen Jahren oft tage- und nächtelang unentgeltlich die gemeinnützigen Projekte in Forschung, Aufklärung, Heilung und didaktischer Arbeit, neu auch durch Anpacken auf dem Bau, bei der Materialbeschaffung und Logistik vorantreiben, scheint die Zeit noch nicht gekommen, dafür einen Lohn zu beziehen. Erste wenn die Sfr 65'000.-- an Darlehen zurückbezahlt sind und noch einige Investitionen mehr getätigt werden können (an Bauten, im Wegebau, in der Infrastruktur, in der Landwirtschaft etc.), damit Menschen wohnen, wirken und würdig empfangen werden können, wird das Zentrum in San Lorenzo seine Unabhängigkeit erreichen und nachhaltig sich selbst versorgen und finanzieren können. Dann wird der Zeitpunkt gekommen sein, auch den Menschen einen gerechten Lohn auszahlen zu können, die täglich am Projekt arbeiten. Ein Beispiel noch: in der momentan Finanzlage des Vereins ist es für mich selbstverständlich, dass ich den Wächter, der seit Dezember in San Lorenzo wohnt, aus meinem eigenem Geld finanziere, bis jemand dann diesen Posten übernimmt. "Handeln anstatt jammern", einer darf beginnen, nur dann ändern wir die Welt, habe ich gelernt. (Mehr Details in den neusten Vereinsnachrichten.)

 

 

Internationales Institut für Herzzeit:

Gottseidank habe ich schon in Chiapas, als ich meine Herzens-projekte selbst finanzierte, immer wieder Möglichkeiten gefunden, mein Leben durch Beratungs- und Seminartätigkeit bald in ganz Mexiko in Fülle zu bestreiten. Seit der Gründung des Vereins trenne ich nun meine eher "kommerzielle" Arbeit von der karitativen Dienstleistung. Auf der Webseite www.es-ist-herz-zeit.com finden sich alle Kurse, auch die Information zur nächsten Benefiztour in Europa. Daneben habe ich das Unternehmen Leading Team Performance gegründet, welches in einer für Unternehmen üblichen Sprache ebenfalls Coaching, Seminare und Vorträge anbietet. Da ich von meinen "kommerziellen" Kursen gut leben kann, ist es mir möglich, selbst einen Teil meiner Arbeit unentgeltlich zu leisten und Einnahmen daraus dem Verein zu spenden. Wenn der Tag kommt, wo ich (zusammen mit meinem Team) einen Lohn bekomme für meine karitative Arbeit, dann bin ich dankbar für die Fülle, denn ich habe mein ganzes Leben in dieses Projekt gegeben, dann könnte ich mich mehr widmen der Arbeit direkt mit den bedürftigen, einfachen und oft so weisen Menschen hier, ihren Familien, den Kindern; mit der Arbeit in der Natur und mit der Natur, der grossen Meisterin, die uns weist, nährt, heilt und erhöht, wenn wir nur hinhören...

 

Pascal K'in Greub, Zacatlan, Präsident des Vereins Tiempo del Corazón / Herzzeit

 

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